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Der Jomo Kenyatta Flughafen in Nairobi musste kurz den Betrieb einstellen, als die Leiche eines Jugendlichen auf dem Flugfeld gesichtet wurde. Die Polizei glaubt, dass es sich um einen blinden Passagier handelt.
Unweit von Mpeketoni und nur einen Tag später starben wieder 15 Menschen in einem Angriff. Auch sollen zwölf Frauen entführt worden sein. Inzwischen stehen Sicherheitsbeamte unter Druck, dass sie inkompetent seien und ausgeklügelte Drohungen ignoriert hätten. Präsident Kenyatta nannte die Angriffe „gut geplante, orchestrierte und politisch motivierte ethnische Gewalt gegen das kenianische Volk“. Alle Beteiligten stehen vor Suspendierung und Anklage.
Ziel war die kleine Stadt Mpeketoni, auf dem Festland und etwa 30 km südwestlich der berühmten Touristeninsel Lamu. Angreifer eröffneten Feuer aus zwei Kleinbussen, attackierten eine Polizeistation und eine Bank und zündeten zwei Hotels an, wo Menschen sich an einer WM Übertragung freuten. Bisher kamen 48 Menschen um; nach weiteren Opfern wird noch gesucht. Augenzeugen berichten, dass die Frauen gezwungen wurden, zuzuschauen, wie ihre Männer ermordet wurden. Der Angriff ist vermutlich ein Teil der Rachekampagne der somalischen al-Shabaab Milizen.
In Mandera, einem Grenzort zu Somalia, wurden zwei muslimische Geistliche umgebracht, weil sie angeblich zur islamistischen Terror-Gruppe al-Shabaab gehören. Die Einwohner dementieren und können in ihrer Zerstörungswut kaum gestoppt werden.
Kurz nachdem etwa 400 britische Besucher wegen Terrorwarnungen von ihren Gesellschaften ausgeflogen wurden, explodierten wieder Bomben in Nairobi. Auch andere westliche Staaten haben vor Reisen nach Kenia gewarnt. Britische Reiseveranstalter haben bis Oktober alle Flüge nach Mombasa gestrichen. Präsident Kenyatta kritisiert die Reisewarnungen als „unfreundlichen Akt“, da der Tourismus ein wichtiger Devisenbringer ist.
Um die Gefahr von islamistischen Anschlägen zu verringern, hat die kenianische Polizei die Beschlagnahmung aller Pendlerbusse mit getönten Scheiben angeordnet. Mögliche Täter könnten durch klare Fenster leichter gesichtet werden. Kenia reagiert auf eine Reihe von Terror-Anschlägen, auch auf Busse. Eine frühere Aufforderung, dass Reisebusse und Minibus-Taxis keine getönten Scheiben haben sollten, wurde ignoriert.
Binnen ein paar Tagen kamen in mehreren Provinzen bisher über 60 Menschen ums Leben, Dutzende sind noch in Krankenhäusern und einige erblindet, weil sie illegalen, mit Methanol versetzten Alkohol getrunken haben. Selbst gebrannte Mischungen werden häufig in Hinterhäusern von Reservekanistern verkauft, weil das reguläre Getränk für viele der Ärmeren nicht erschwinglich ist.
Am Wochenende gab es in den beiden Städten Anschläge auf Busse und ein Strandhotel in Nyali. Sechs Menschen starben. Es gab viele Verletzte. Das ist der Preis, den Kenia zahlen muss, weil es die somalische Regierung im Kampf gegen die Islamisten unterstützt.
Um das zivile Recht und das Gewohnheitsrecht in Einklang zu bringen, ist es jetzt dem Mann erlaubt, beliebig viele Frauen zu nehmen, ohne Rücksprache mit den Partnerinnen. Die Frauen sind empört. Das Gesetz sei erniedrigend für sie, und Vielweiberei beeinträchtige das Wohlergehen der Familie und führe zu Armut. Die christlichen Kirchen hatten den Präsidenten gebeten, seine Unterschrift zu verweigern, da das Gesetz das Prinzip der Gleichberechtigung in der Ehe nicht achte.
Zwei Polizisten waren unter den Opfern, als die Bombe vor der Polizeistation im Zentrum von Nairobi explodierte. Die meisten kleineren Angriffe werden der al-Shabaab Miliz von Somalia zugeschrieben.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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