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Kamerun hat Nigeria beschuldigt, mehrere Attacken auf die erdölreiche Halbinsel Bakasi im Golf von Guinea unternommen zu haben. Der Internationale Gerichtshof hatte letztes Jahr das umstrittene Gebiet Kamerun zugesprochen. Nigeria weigerte sich bisher, seine dort stationierten Truppen abzuziehen.
Nach Berichten von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen haben die Bewohner in Tschad und Kamerun keine der versprochenen Kompensationen für Landenteignung und Verschmutzung von Brunnen beim Bau der Ölpipeline vom Tschad nach Kamerun erhalten. Die beteiligten Ölkonzerne Esso, Chevron und Petronas hätten unter falschen Vorgaben Unterschriften der Anwohner erzwungen.
Man hoffte, dass diese Wahl nach dem Putsch vor zwei Jahren endlich Stabilität bringen würde, doch weitere Konflikte zeichnen sich ab, da der Verlierer das Ergebnis nicht annimmt. Schwache Strukturen und ein Wirrwarr von Inseln und unkontrollierten Mangrove Buchten machen das Land ein Paradies für Schmuggler, meist Drogen von Südamerika. Seit der Unabhängigkeit von Portugal in 1974 hat noch kein Präsident dieses instabilen Landes eine volle 5-jährige Amtszeit geschafft.
Der von der Regierung gebilligte Finanzplan von 200 Mio. Dollar ist doppelt so hoch wie die Staatskasse hergibt. Den Rest erwartet man von Partnern und Spendern, obwohl die meisten ihre Hilfe an das verarmte Land seit dem Putsch letztes Jahr eingestellt haben. Die chronische Unbeständigkeit hat die Armut der 1,6 Mio. Bevölkerung geschürt, deren einzige Einkommen von Cashew Nüssen, Fisch und gezwungener weise vom Drogenhandel stammen.
Laut Gerichtsunterlagen in den USA soll der Übergangspräsident Nhamadjo in ein Drogen-Waffen-Geschäft verwickelt gewesen sein, in dem der frühere Marine-Chef Na Tchuto Hauptangeklagter ist. Dieser soll mit seinem Kreis versucht haben, 4,000 kg Kokain von Kolumbien nach Guinea-Bissau zu schmuggeln und Waffen für die FARC Rebellen zurück zu bringen, um sie im Drogenkrieg gegen die USA zu nutzen.
Der Übergangspräsident hat die internationale Gemeinschaft gebeten, bei der Kontrolle des Drogenhandels behilflich zu sein. Schon jahrelang ist Guinea-Bissau Hauptumschlagplatz für Kokain und andere Drogen von Südamerika nach Europa. Die daraus entstehenden Konflikte sind Hauptursache für die Instabilität des Landes, die es bis jetzt noch keinem Staatschef ermöglichte, eine volle Amtszeit zu absolvieren.
Die Militärjunkta, die sich vor sechs Wochen kurz vor den Wahlen an die Macht putschte, hat offiziell die Regierung an eine Interim Regierung unter Ministerpräsident Rui Duarte Barros abgegeben. Die Rebellen behalten zwei Ministersitze, vor allem das Verteidigungsministerium. Bei den Machtkämpfen im Lande geht es um die Kontrolle des Drogenhandels, der über Guinea-Bissau von Südamerika nach Europa fließt. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS stationiert 600 Soldaten im Land, um die vereinbarten Wahlen in einem Jahr abzusichern.  
West Afrikas Staatschefs haben in Abuja beschlossen, Truppen in die von einem Putsch zerrütteten Länder Guinea-Bissau und Mali zu schicken, um den Übergang zu einer zivilen Regierung zu begleiten. In beiden Ländern sollen binnen zwölf Monaten Wahlen stattfinden. Mali hat das zusätzliche Problem, die Rebellen Gruppe im Norden zu befrieden.
Wegen internationalem Druck und Stopp der Finanzhilfen versuchen die Putschisten, einzulenken. Sie hatten angeblich nach der Macht gegriffen, weil sie glaubten, die Regierung hätte sich mit Angola abgesprochen, die lokalen Truppen auszuschalten. Es ist wahrscheinlich, dass ein Zusammenhang zwischen Militär und Drogenschmugglern besteht. Inzwischen hat die AU Guinea-Bissau suspendiert bis die verfassungsgemäße Ordnung wiederhergestellt ist. Coups in Guinea-Bissau sind an der Tagesordnung. Seit der Unabhängigkeit in 1974 hat noch kein Präsident die volle Amtszeit durchstanden.
Ministerpräsident Carlos Gomes Júnior, der in seiner Amtszeit merkliche Besserungen schaffte, verpasste nur knapp die absolute Mehrheit. Der frühere Präsident Kumba Yalá ist mit 23% auf Rang 2, doch das Chaos, das seine Amtszeit überschattete, gibt ihm kaum eine weitere Chance. Auch die mit Problemen behaftete Wahl und der Mord an Samba Diallo direkt danach sind Zeichen für die Instabilität des Landes. Inzwischen hat Yalá angekündigt, die Stichwahl boykottieren zu wollen.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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