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Unterstützt von mehreren internationalen NGOs protestieren die Menschen gegen die Abholzung von 70,000 Hektar Regenwald durch die US-Firma Herakles im Südwesten des Landes inmitten von vier artenreichen Naturschutzgebieten, um eine riesige Palmölplantage zu errichten. Nach der Urwaldzerstörung, dem Landraub und Verstoß gegen Menschenrechte soll das Palmöl auf keinen Fall ein Nachhaltigkeitssiegel erhalten. Noch konnten die Pläne nicht gestoppt werden, aber das Ringen um einen Kompromiss geht weiter. Die Bewohner fühlen sich gestärkt durch das Interesse und die Rückendeckung der internationalen Gemeinschaft.
Die islamistische Terrorsekte Boko Haram erstrebt, nach eigenen Angaben, nicht nur den Sturz der nigerianischen Regierung und die Einführung der Scharia, sondern wirkt auch über die Grenzen hinaus. Kamerun, Tschad und Niger sind besonders betroffen. Geschlossene Grenzen erschweren die Versorgung im Landesinnern und lähmen den Handel. Boko Haram rekrutiert dort auch Mitglieder, die den fanatischen Kampf weitertragen. Die kamerunische Regierung wehrt sich vehement gegen das „Dogma des Hasses“, das alles zerstören will, was die Werte der Gesellschaft ausmacht.
Von der Wirtin, die ihren Tufu (Maisbrei) auf Bananenblättern serviert, bis zum Umweltminister, der die Rückkehr zu traditionellen Verpackungen begrüßt, die Kampagne läuft. Hauptgrund ist die Angst vor Weichmachern in der Plastikfolie. Ein Chemieprofessor an der Universität von Jaunde hat als erster im Land vor Bisphenol A (BPA) gewarnt. Immer mehr Länder klären über gesundheitliche Risiken auf, verbieten BPA-haltige Produkte oder schränken deren Produktion ein.
Die Kameruner gingen am Wochenende zur Wahl. Der 78jährige Paul Biya, seit fast 30 Jahren im Amt, wird wahrscheinlich neuer Staatschef. Aus dem gefeierten „Erneuerer“ von 1982 wurde „der große Abwesende“, der sich kaum um Staatsgeschäfte kümmert. Mit einer zersplitterten Opposition, ernüchterndem Wahlbetrug und allgemeinem Desinteresse kann kaum einer Änderung erwartet werden.
Die Regierung hat den Mobilfunkbetreiber MTN aufgefordert, den SMS Dienst einzustellen, der sich in Nordafrika als mächtiges Instrument der Protestbewegung herausstellte. Erst kürzlich hat MZN in Kamerun die Möglichkeit geschaffen, über SMS an Twitter Nachrichten zu kommen, und wenig Kameruner wussten darum. Nun soll die Bevölkerung gegen die Regime stürzenden Volksaufstände abgeschirmt werden, bevor sie die 20-Jahre alte Regierung von Paul Biya bedrohen.
Der kamerunische Sprecher der Umweltorganisation Guy Bertrand beschwerte sich, dass wegen der wachsenden Palmölplantagen des Agro-Industriekonzerns Socapalm Menschen von ihrem Land vertrieben werden. Die ausgehandelten Jobs für verlorenes Land sind kaum spürbar, weil die lokale Bevölkerung meist nur als Plantagearbeiter angeworben wird, ohne Rechte und soziale Absicherung.
Ein internationales Forscherteam hat entdeckt, dass der gefährlichste Malaria-Erreger von Gorillas in Westafrika kommt. Könnte man rausfinden, warum der Gorilla, selbst Träger des Erregers, nicht krank wird, wäre das ein großer Schritt auf dem Weg, einen effektiven Impfstoff zu entwickeln. Noch tötet Malaria pro Jahr weltweit etwa eine Million Menschen, die Hälfte davon Kinder.
Nach dem neuen Abkommen zwischen Kamerun und der EU darf kein illegal geschlagenes Tropenholz nach Europa kommen. Ähnliche Vereinbarungen zum Schutz des Regenwaldes gibt es schon mit dem Kongo und Ghana. Auch mit Liberia und Gabun wird verhandelt, sowie mit asiatischen Ländern wie Indonesien, Malaysia und Vietnam. Ab Mitte 2012 muss für jede Holzlieferung in die EU eine Genehmigung vorliegen, die die legale Herkunft nachweist.
Der Vorschlag der FAO, marodierende Elefanten mit Pfeffer Sprays von den Feldern zu jagen, kommt bei den Bauern nicht gut an. Die Tiere seien unberechenbar und hätten ein zu gutes Gedächtnis; sie könnten Rache üben. Im Durchschnitt erleidet jeder kamerunische Bauer durch Einfall von Elefanten jährlich eine Einbuße seiner Ernte von über 500 Dollar.
Behinderte haben einen Verein gegründet, der den etwa zwei Millionen Behinderten im Land zu mehr Recht und Respekt verhelfen soll. Erster Erfolg ist die Verabschiedung eines Gesetzes, das Behinderten mehr Schutz bei der Arbeit bietet. Nächstes Ziel ist ein Pass für jeden, so dass er bei den Wahlen im kommenden Jahr seine Meinung geltend machen kann.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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