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In der Rift Valley Provinz sind bei Unruhen weitere hundert Menschen ums Leben gekommen. Die Armee wurde eingesetzt, um die Gewaltwelle zu stoppen. Die Polizei verhaftet 150 Personen wegen Mord und Brandstiftung. Der Rektor des Seminars in Tindinyo, Fr. Michael Kamau Ithondeka, wurde an einer Straßensperre von jugendlichen Gangs ermordet. In Nairobi wurde ein Abgeordneter der Opposition in seinem Haus umgebracht. Die Zahl der Toten seit den Wahlen ist auf 800 gestiegen.  
Kofi Annan hat Ortschaften besucht, die besonders von politischer Gewalt heimgesucht wurden. Er empfing die Oberhäupter der Religionsgemeinschaften und forderte sie auf, am Friedensprozess teilzunehmen, den die Politiker allein nicht lösen könnten. Krawalle zwischen jugendlichen Gangs hinterliessen 16 Tote in Nakuru.
Kenias Hoffnungen ruhen auf Kofi Annan. Der frühere Uno-Generalsekretär versucht im Auftrag der AU zwischen Präsident Kibaki und Oppositionsführer Odinga zu vermitteln. Dabei hat er offenbar einen Teilerfolg erzielt; Raila Odinga hat sich unter bestimmten Umständen zu einer Teilung der Macht mit Präsident Mwai Kibaki bereit erklärt. Eine Koalition sei möglich, wenn die Gegenseite Verfassungsreformen zur Stärkung der Institutionen zustimme.
In einer Pressemitteilung hat die Regierung von Mwai Kibaki eine internationale Vermittlung durch den ehemaligen UN-Sekretär Kofi Annan angenommen. Annan, dessen Delegation Nelson Mandela, Graca Machel und Banjamin Mpaka einschließt, musste sein Kommen wegen einer Grippeerkrankung aufschieben.
Die EU, die USA und andere haben nach einem Appell der UNO Hilfe in Höhe von 30 Millionen Dollar für die notleidende Bevölkerung in Kenia versprochen.
Katholische und angelikanische Bischöfe wie auch die muslimische Gemeinschaft haben an die Verantwortung der Politiker appelliert, der Gewalt zu entsagen und durch Vermittlung eine friedliche Lösung des Konflikts zu finden. Die Organisation der Ordensfrauen beklagte in einer Erklärung die Zerstörung von Leben und Eigentum und forderte zum Dialog auf. Eine Koalition von Anführern der verschiedenen Religionen erklärte nach einem Treffen mit Mwai Kibaki und Raila Odinga, dass keine einfache Lösung des Konflikt sichtbar ist.
IN Nairobi, Mombasa und im Westen Kenias kam es zu erneuten Zusammenstößen zwischen der Polizei und Anhängern von Oppositionsführer Raila Odinga. Zuvor hatte das Parlament in einer chaotischen ersten Sitzung nach mehreren Wahlgängen den Oppositionspolitiker Kenneth Marende zum neuen Speaker gewählt. Außer im Riftvalley haben die meisten Schulen in Kenia das neue Schuljahr begonnen.
Heute wird der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan zu Vermittlungsgesprächen in der Hauptstadt Nairobi erwartet. Die EU, einer der größten Geldgeber Kenias, droht mit dem Stopp der Finanzhilfe und der Verhängung von Sanktionen, falls alle Vermittlungsversuche zwischen Präsident Kibaki und Oppositionsführer Odinga scheitern sollten. Unterdessen nahmen die Schulen in der Hauptstadt wieder den Unterricht auf, die meisten anderen im Land blieben geschlossen, da weitere Unruhen befürchtet werden und zahlreiche Lehrkräfte geflüchtet sind. Der Tourismus, Kenias wichtigste Einnahmequelle für Devisen, erlitt infolge der Unruhen Verluste von geschätzten 42 Millionen Euro.
Die Menschenrechtsorganisation 'Human Rights Watch' hat die kenianische Polizei beschuldigt, auf friedliche Demonstranten geschossen zu haben. Bei den Unruhen nach den Wahlen sind bis zu 600 Menschen ums Leben gekommen. Neue Proteste werden erwartet, wenn das Parlament diese Woche eröffnet, wo die Oppositionspartei von Raila Odinga 99 Sitze, Präsident Mwai Kibaki Koalition nur 43 Sitze eroberte. Kofi Annan wird in Nairobi erwartet, um neue Vermittlungsversuche in Gang zu bringen.
Der Präsident der Afrikansichen Union, John Kufuor, hat den Versuch, zwischen Präsident Mwai Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga zu vermittlen, aufgegeben. Jetzt soll ein UN-Pannel unter Kofi Annan die Aufgabe weiterführen. 17 Minister der neuen Regierung Kibakis wurden vereidigt.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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