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Die politische Krise ist nicht beendet. Am Wochenende wurden vier Häuser von Politikern mit Granaten angegriffen. Alle waren Unterzeichner eines Briefs an Präsident Nkurunziza, in dem sie einen Dialog mit der Opposition gefordert hatten.
55 Abgeordnete blieben der Vereidigung des neuen Kabinetts aus Protest fern. Um die weitverbreitete Korruption und Menschenrechtsverletzungen zu verhindern, fordern sie radikalere Personalveränderungen.
Nachdem die Delegation der FNL-Rebellen die Friedensverhandlungen abgebrochen hatte, konnte der südafrikanische Vermittler Kingley Mamabolo die Konfliktparteien dazu bewegen, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
In einem Interview hat Präsident Nkurunziza die Absicht geäußert, die Hauptstadt von der Ein-Millionen-Stadt Bujumbura in das zentral gelegene Gitega (250.000 Einwohner) zu verlegen, um die öffentlichen Dienste der Bevölkerung zugänglicher zu machen.
Gesetze wurden bisher in Französisch verfasst und nur sehr selten in die Landessprache Kirundi übersetzt. Ab jetzt sollen alle Gesetze den Bürgern in der einheimischen Sprache zugänglich gemacht werden.
Nach einem internen Machtkampf hat die Regierungspartei FDD auf einem Sonderkongress ihren umstrittenen Vorsitzenden Hussein Radjabu durch den Botschafter in Kenia, Jeremy Ngendakumana, ersetzt.
Das Welternährungsprogramm (WFP) hat einen dringenden Appell lanziert zur Unterstützung von 2 Millionen Menschen in Burundi, die durch Überschwemmungen in Not geraten sind. Bis zu 80% der Novembererrnte ist vernichtet worden. Der Hunger ist Ursache von vermehrten Diebstählen und Gewalttaten.
Die Polizei hat größere Mengen Dynamit auf einem tansanischen Schiff und bei einer Hausdurchsuchung außerhalb von Bujumbura gefunden. Hussein Radjabu, der Vorsitzende der Regierungspartei, die innerlich zerstritten ist, floh zeitweilig in die südafrikanische Botschaft.
Ein Gericht in Bujumbura hat den Präsidenten der Übergangsregierung, Domitien Ndayizeye, der mit Anderen wegen Hochverrat angeklagt war, freigesprochen. Ein Anführer der FNL-Rebellen, Alain Mugabarabona, der zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, gab an, dass alle Geständnisse durch Folter erzwungen worden seien.
Der Staatsanwalt hat eine lebenslängliche Haftstrafe für den ehemaligen Präsidenten Domitien Ndayizeye und sechs andere Angeklagte gefordert, die wegen Putschversuch im August verhaftet wurden.  

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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