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Die Rebellengruppe 'Forces nouvelles' lehnt den Wahltermin des 30. Oktober als zu früh und verlangen, dass Präsident Ggagbo zurücktritt. Sie weigert sich, die Waffen niederzulegen, bevor die Pro-Regierungsmilizen ihre Waffen abgegeben haben.
Die Universität von Djibouti hat ein hochentwickeltes Software System eingeführt, das Studenten in der ganzen Region (Djibouti, Eritrea Äthiopien und Somalia) eine Hochschulausbildung ermöglichen soll. Das Projekt wird vom Kultusministerium gesponsert. Bei der Eröffnung des „E-Campus“ war auch Präsident Guelleh anwesend, dessen Vision es ist, dass Informationstechnologie das eigentliche Werkzeug zur Transformation für Wirtschaft und Politik ist. Die Software Plattform bildet eine komplette Universität: Vorlesungen, Forschung und administratives Management, und das über die Grenzen hinweg.
Großbritannien warnt, dass nach den Anschlägen Ende Mai neue Angriffe auf westliche Einrichtungen, wie die Militärstützpunkte von Frankreich und den USA, folgen könnten. Auch werden Bürger in mehreren ostafrikanischen Ländern, wie Äthiopien, Kenia und Uganda, die Truppen in Somalia haben, zur Vorsicht gemahnt, besonders bei den in Bars und Restaurants organisierten „Public Viewings“ der Weltmeisterschaftsspiele. Bei der WM vor vier Jahren kamen in Kampala durch Bombenanschläge 76 Menschen ums Leben.
Bei dem Selbstmordanschlag am Wochenende auf ein beliebtes Restaurant hatte es die al-Shabaab-Miliz auf „westliche Kreuzfahrer“ abgesehen. Es gab drei Tote und mehrere Verletzte, darunter auch drei deutsche Mitglieder einer EU-Mission. Letztere wurden von einer fliegenden Krankenstation nach Berlin geholt. Dschibuti ist ein Ausgangspunkt für den Einsatz gegen die Piraterie am Horn von Afrika und gegen die somalische al-Shabaab. Im November hat der UNO-Sicherheitsrat einer Truppenaufstockung von 4400 auf 22,100 zugestimmt, um Dschibuti und andere ostafrikanische Staaten zum eigenen Schutz zu befähigen.
Das Bild des für „National Geographic“ arbeitenden US-Fotografen John Stanmeyer, in einer Mondnacht am Strand von Djibouti aufgenommen, wurde als bestes Presse-Foto des Jahres erklärt. Es zeigt Silhouetten von Migranten, die ihre flimmernden Handys in die Luft recken, um wenigstens ein schwaches Funksignal von ihren Familien zu erhaschen. Es ist nicht nur die mysteriöse und ästhetische Qualität des Bildes, sondern auch die Vielfalt der Themen, wie „Technologie, Globalisierung, Migration, Armut und Verzweiflung“, die die Entscheidung der Jury begründeten. Djibouti ist allgemeiner Sammelpunkt für Menschen aus den umliegenden Krisenländern, die in Europa oder im Mittleren Osten ein besseres Leben suchen.
Die 174,000 Wahlberechtigten waren am Freitag zur Wahl aufgerufen. Mit knapp 50% der Stimmen behauptet die jetzige Regierung „Union for Presidential Majority“ (UPM) das Rennen gewonnen zu haben. Die Opposition, die vor zehn Jahren boykottierte, wehrt sich gegen den Betrug. Später am Wahltag waren alle Verbindungen unterbrochen. Präsident Guelleh, seit 1999 im Amt, könnte bald seine vierte Periode antreten. Dschibuti liegt an der engen Stelle am Eingang zum Roten Meer. Wegen seiner strategischen Lage unterhalten Frankreich und die USA die größten Stützpunkte Afrikas in Dschibuti.
Nach Uganda und Burundi hat Dschibuti Truppen nach Mogadishu entsandt, um die 10.000 Mann starke Friedenstruppe der Afrikanischen Union zu verstärken. Auch Kenia will seine in den Süden des Landes entsandten Soldaten in die AU-Truppe integrieren. Die islamistischen al-Shabab Rebellen kontrollieren immer noch große Teile des Landes.  
Ismael Omar Guelleh ist mit 79% für eine dritte Amtszeit gewählt worden. Der Oppositionelle Mohammed Warsama Ragueh erreichte 21%. Rund 69 % der 150 000 Wahlberichtigten gaben ihre Stimme ab. Im Land gibt es die einzige amerikanische Militärbasis auf dem Kontinent; von dort werden internationale Einsätze gegen die Piraten aus Somalia geflogen.
Schon im Januar fingen die Proteste gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Guelleh an. Nach dem Freitagsgebet soll es eine große Demonstration geben, in der die Menschen „Freiheit, Demokratie und Würde“ verlangen. Die Opposition warnt den Präsidenten, der das Vertrauen der nationalen Polizei verloren hat, gegen den Einsatz von somalischen Einheiten, die seit Beginn der Proteste in Djibouti City ausgebildet werden. Unruhen im strategisch am Eingang des Roten Meeres gelegenen Land, das Militär Stützpunkte der USA und Frankreichs beherbergt, könnte den Kampf gegen Piraterie und Terror erschweren.
Die deutsche Hotelkette Kempinski hat mit arabischem Geld in Dschibuti ein 800-Betten-Hotel mit einem Kasino eröffnet. Dschibuti will sich zu einem internationen Umschlagplatz zwischen dem Roten Meer und den Indischen Ozean entwickeln.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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