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Kurz vor der Ankunft des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki hat die Regierung den Abzug der 4.000 französischen Truppen, die die Demarkationslinie bewachen, gefordert und ihr Misstrauen gegen die Internationale Arbeitsgruppe der UNO ausgesprochen. Die Rebellen halten Mbeki für parteiisch und lehnen ihn als Mediator ab.  
Zwei französische Direktoren der holländischen Firma Trafigura und acht ivorische Bürger wurden in Abidjan verhaftet und wegen Verantwortung für den Giftmüllskandal angeklagt. Die Firma behauptet, sie habe ihre ivorischen Partner korrekt beauftragt und bezahlt.  
Die Zahl der Todesfälle, die auf die Entsorgung von hochgiftigem Raffinieriemüll aus Holland auf Mülldeponien in Abidjan zurückzuführen sind, ist auf sechs gestiegen. Über 10.000 Menschen mussten sich ärztlich behandeln lassen. Die UN und die Schweiz schickten Experten, um bei der Beseitung der toxischen Abfälle zu helfen, die auch in Meereslagune geflossen sind. Die holländische Firma Trafiguras lehnt jede Verantwortung ab, will aber Hilfe leisten.  
Die Übergangsregierung der Elfenbeinküste ist am Mittwoch wegen eines Giftmüllskandals zurückgetreten. Präsident Laurent Gbagbo akzeptierte den Rücktritt des amtierenden Ministerpräsidenten Charles Konan Banny. Gbagbo bat die Regierung aber, bis zur Bildung eines neuen Kabinetts im Amt zu bleiben. Der Giftmüll war in der Nacht vom 19. auf den 20. August auf mindestens neun Deponien um die Hauptstadt Abidjan abgeladen worden. Nach Regierungsangaben starben daran 3 Personen, rund 1500 Einwohner der Stadt erkrankten.
Der Versuch des Premierministers Charles Konan Banny, die politischen Kräfte im Norden und Süden, die sich seit vier Jahren bekämpfen, zu einer Einigung zu bewegen, ist fehlgeschlagen. Nach wenigen Stunden wurden die Verhandlungen abgebrochen.  
Viele Menschen in Abidjan erlitten zum Teil schwere Vergiftungserscheinungen durch toxischen Müll, den ein Frachter aus Holland vor zwei Wochen an drei Deponien der Hauptstadt abgeladen hatte. Allein in der Uniklinik wurden 340 Patienten eingeliefert. Die Regierung versuchte anfangs den Vorfall zu vertuschen.
Die Regierung gewährte dem ehemaligen Chef der Militär-Junkta, Robert Gueï, ein Staatsbegräbnis.
Die Regierung von Präsident Laurent Gbagbo hat den von der UN geförderten Plan, alle Bürger des Landes registrieren zu lassen, kritisiert. Die Registrierung ist eine Voraussetzung für die geplanten Wahlen und wirft das ursprüngliche Problem, wer ivorischer Bürger ist, wieder auf. 3.5 Millionen der 17 Millionen Einwohner, meistens Immigranten, haben keine Urkunden. Bedingung, als Bürger registriert zu werden, ist, dass ein Elternteil in der Elfenbeinküste geboren ist.
Regierung und Rebellen haben sich auf die Entwaffnung paramilitärischer Kämpfer geeinigt. Die "Neuen Kräfte" und Milizen, die Präsident Gbagbo nahe stehen, sollten bis Ende Juli ihre Waffen abgeben, erklärten Gbagbo und Rebellenführer Soro nach einem Treffen mit UN-Generalsekretär Annan.
Die Befehlshaber der kriegsführenden Parteien erklärten in Yamoussoukro, dass am 8. Juni mit der Entwaffnung beider Seiten begonnen werden soll.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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