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Aus Angst vor Gewalttaten haben die Vereinten Nationen 400 ihrer Mitarbeiter aus dem afrikanischen Land Elfenbeinküste abgezogen.  
Der Weltsicherheitsrat hat gestern den Einsatz der UN-Friedenstruppe in der Elfenbeinküste bis Mitte Dezember - und damit über die geplanten Wahlen hinaus - verlängert. Sowohl die 7000 Mann starke UN-Mission für die Elfenbeinküste (MINUCI) als auch die 4000 französischen Soldaten, die sie unterstützen, sollen bis 15. Dezember in dem westafrikanischen Land stationiert bleiben.  
Nach dreitägigen gewaltsamen Unruhen hat der Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, seine Anhänger zur Beendigung ihrer Proteste aufgerufen. Im Westen des Landes sind bei Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des Präsidenten und UN-Blauhelmsoldaten aus Bangladesch mehrere Einheimische getötet worden.
In der Hauptstadt Abidjan protestieren Anhänger der Regierung gegen die von der UNO empfohlene Auflösung des Parlaments. Sie warfen Autos um und errichteten Straßenblockaden; einige hundert Demonstranten drangen auf das Gelände von UNO-Blauhelmen vor. UNO-Vermittler hatten dem Parlament zur Auflösung geraten, um Neuwahlen und weitere Friedensbemühungen zu erleichtern.
Angesichts der weiter unsicheren Lage in der Elfenbeinküste hat UN-Generalsekretär Kofi Annan die vorübergehende Aufstockung der Friedenstruppen beantragt. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht an den UN-Sicherheitsrat forderte er die Entsendung von rund 3400 zusätzlichen Blauhelm-Soldaten und 475 Polizisten und eine Verlängerung des Mandats für die Truppe um ein Jahr bis zum Januar 2007.
Der Uno-Sicherheitsrat hat am Donnerstag den Ankauf von Diamanten aus dem Bürgerkriegsland Côte d'Ivoire untersagt. Damit soll den Rebellen der Forces Nouvelles eine Finanzierungsquelle für ihren Kampf gegen die Regierung genommen werden. Die einstimmig verabschiedete Resolution schreibt allen Ländern vor, keine Rohdiamanten mehr aus dem westafrikanischen Land zu importieren.
Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich die Konfliktparteien im Bürgerkriegsland Elfenbeinküste auf einen neuen Übergangsministerpräsidenten geeinigt. Der bisherige Chef der Westafrikanischen Zentralbank, Charles Konan Banny, soll das Land zu freien Wahlen im Oktober kommenden Jahres führen. Die Gespräche standen unter Schirmherrschaft der Afrikanischen Union.
Ausgedehnte Schusswechsel mit schweren Waffen und Truppenbewegungen in Abidjan, der größten Stadt der Elfenbeinküste, haben in der Nacht zum Freitag Sorgen vor einem möglichen Putschversuch in dem Bürgerkriegsland genährt. . Die Situation in der Elfenbeinküste ist gespannt, weil ein UN-Friedensplan noch immer nicht umgesetzt worden ist, der ab Ende Oktober die Regierungsgewalt von Präsident Laurent Gbagbo an einen neuen Premierminister hätte übertragen sollen.
Laut Angaben einer UN Expertendelegation werden die Militärausgaben in dem von Bürgerkriegen zerrissenen Land durch die Einnahmen aus natürlichen Ressourcen, Diamanten und Kakao, finanziert.
Die Kontrollbehörde der Diamantenindustrie, der "Kimberley Prozess" hat den Ankauf von Diamanten aus der Elfenbeinküste untersagt, da sich die Rebellen im Norden über Diamantenschmuggel finanzieren.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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