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Zum ersten Mal in 42 Jahren ohne den im Juni verstorbenen Omar Bongo, aber dafür mit seinem Sohn Ali Bongo, der an die Macht will. Mit finanziellen Mitteln und starkem Medieneinfluss könnte er seine Kontrahenten besiegen. Obwohl sich manche von den Kandidaten wegen Wahlfälschung zurückgezogen haben, hofft die Bevölkerung auf einen Wechsel, denn trotz großer Ölvorkommen und beachtlicher Holzexporte leben die meisten der 1.4 Millionen Menschen in Armut.
Die Regierungspartei 'Gabonese Democratic Party (GDP)' hat den 50-jährigen Ali Ben Bongo, Sohn des im Juni verstorbenen Präsidenten Omar Bongo, zu ihrem Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen Ende August gekürt. Sein Vater hielt sich hielt sich 40 Jahre lang an der Macht.  
Der schönste Wasserfall in Zentralafrika, Gabuns Kongou Fälle, soll einem Damm und Kraftwerk zum Opfer fallen. Das 3.5 Milliarden Bélinga Projekt im nordöstlichen Gabun wird von einem chinesischen Konsortium finanziert und soll 2011 die erste Fracht Eisenerz nach China transportieren. 560 km Eisenbahnschiene, ein neuer Hafen und 30.000 Arbeitsplätze sind attraktiv, doch Umweltschützer sind besorgt über die negativen Folgen für den Regenwald und den Ivindo Nationalpark.
Als Sarcozy und sein Vorgänger Chirac am Palast in Libreville ankamen, um einen Kranz am Sarg von Präsident Bongo niederzulegen, wurden sie von der Menge verspottet. Die frühere Kolonialmacht hat noch enge Beziehungen mit Gabun, die aber durch die Untersuchung eines französischen Gerichts wegen Veruntreuung sauer wurden.
Omar Bongo Ondimba starb in einer Klinik in Barcelona. Noch am Morgen hatte der Premier Ndong dementiert, dass der Präsident tot sei. Bongo war seit 1967 im Amt und galt als einer der reichsten Staatsoberhäupter der Welt. In Frankreich läuft seit 2007 ein Verfahren gegen ihn wegen „Veruntreuung von Staatsgeldern und Anhäufung illegaler Reichtümer“. Sein Sohn und Verteidigungsminister, Ali Ben Bongo, rief zu Ruhe und Gelassenheit auf und hat See- und Landgrenzen schließen lassen. Er gilt als möglicher Nachfolger seines Vaters.
Ona, der Gewinner des „African 2009 Goldman Environmental Prize“ für seine Bemühungen um Erhaltung des Regenwaldes im Kongobecken, hat einen geheimen 3.5 Mrd. Dollar Vertag zwischen Gabun und China aufgedeckt, durch den in einem Nationalpark ein Stausee und eine Mine gebaut werden sollten. Die allgemeine Empörung hat die Regierung gezwungen, die Konzession um 90% zu kürzen. Afrika dürfe seine Ressourcen nicht vergeuden, mahnte der Preisträger. Gabun verliere sowieso schon zu viel Wald durch oft illegalen Holzschlag.
Addax Petroleum gab die erfolgreiche Erforschung und Entwicklung des Ebouri-Ölfelds im Etame Marin Lizenzgebiet vor der Küste Gabuns bekannt. Zusätzliche Bohrungen sind im Sandsteinverlauf von Gabun auf dem Etame Marin Ölfeld und im angrenzenden Gryphon Marin Lizenzgebiet geplant. Addax Petroleum ist eines der grössten internationalen Ölförderunternehmen in Westafrika.
Das ist die Anklage der Weltgesundheitsorganisation gegen die Industrieländer, die ungeachtet von Umweltschäden ihren Industrie und andern Müll in Afrika abladen. Der Vorwurf wurde vom Päpstlichen Missionswerk FIDES veröffentlicht. Jährlich sollen etwa 2,4 Millionen Menschen in Afrika an Umweltschäden sterben. Besonders betroffen sind die armen, schwachen Bevölkerungsschichten. Die 80 Gesundheits- und Entwicklungsminister aus 53 afrikanischen Staaten arbeiteten in Libreville an einem Konzept, wie eine gesunde Umwelt die Lebensqualität und Entwicklungsmöglichkeiten verbessern kann.
Präsident Omar Bongo, der 1881 den populären Radiosender 'Afrika 1' gründete, hat wegen finanzieller Schwierigkeiten 52% des Kapitals an Libyens Präsidenten Ghadafi verkauft. Afrika 1 kann in den meisten Großstädten Afrikas und über UKW auch in Paris empfangen werden und hat nach eigenen Angaben täglich 30 Millionen Hörer. Ghadafi will die Sendezentrale nach Tripolis verlegen.  
Die Leichen von etwa 12 Flüchtlingen und Teile eines kleinen zerschellten Holzkahns wurden bei Libreville an Land gewaschen. Die Männer waren anscheinend auf dem Weg nach Gabun, dessen verhältnismäßiger Wohlstand das Land für Migranten sehr attraktiv macht. Gabun hat weniger als anderthalb Millionen Einwohner, dazu aber 400 000 illegale Migranten.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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