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Der in einem Attentat verletzte Staatschef Camara flog nach seiner medizinischen Behandlung in Marokko nun nach Burkina Faso, dessen Präsident mit ihm und seinem Vizepräsidenten Konaté über die Zukunft Guineas beriet. Konaté hatte vor Kurzem die Opposition aufgerufen, sich mit der Regierung auf einen gemeinsamen Ministerpräsidenten zu einigen. Er will auch freie Wahlen anstreben. Der UNO Generalsekretär begrüßt die Initiativen des Interim Staatschefs. Camara kam 2008 in einem Militärputsch an die Macht. Bei einer Demonstration im September wurden im Stadion von Conakry 156 Menschen umgebracht.
Nach dem gescheiterten Attentat auf den Staatschef Camara kommt die Hauptstadt Conakry nicht zur Ruhe. An eine baldige Rückkehr des verletzten Camara aus Marokko ist nicht zu denken, was die Spannungen in der militärischen Elite noch steigert. Kirchenleute vermuten, dass Interessen der Drogenhändler hinter dem Attentat stehen könnten, da Camara, trotz aller Mängel, sich energisch für die Bekämpfung krimineller Gruppen eingesetzt hätte, die sein Land als Zentrum des Kokainhandels nutzen.
Simon Mann, der 2004 mit Duzenden andern Söldnern in Simbabwe verhaftet wurde, letztes Jahr nach Guinea ausgeliefert und dort zu 34 Jahren Haft verurteilt wurde, soll jetzt ein freier Mann werden. Man warf ihm vor, den Sturz von Präsident Teodoro Obiang geplant zu haben. Grund für seine Begnadigung sei sein Gesundheitszustand.
Human Rights Watch berichtet, dass der Überfall auf das Sport Stadion in Conakry, wo sich am 28. September Demonstranten versammelt hatten, um gegen die Pläne des Junta Chefs zu protestieren, der sich erneut zur Wahl stellen wollte, vorsätzlich war. Soldaten, vermutlich von der Präsidentengarde, blockierten die Ausgänge, feuerten in die Menge und vergewaltigten Frauen. Lokale Quellen sprachen damals von 157 Toten und 1200 Verletzten. Nun hat die EU Sanktionen gegen das Militärregime in Guinea beschlossen, wie Waffenembargo, Einreiseverbote und Blockierung von Geldern.
Putschpräsident Camara will eine Kommission einsetzen, um die Massaker im Stadion von Conakry zu untersuchen. Der französische Aussenminister Bernard Kouchner schob die Verantwortung Camara selbst zu, da vor allem seine Präsidentengarde an den Greueltaten beteiligt war. Menschenrechtsorganisationen berichten, dass Camara in seiner Heimatregion ehemalige Kämpfer aus den Konflikten in Sierra Leone und Liberia rekrutiert und befürchten einen Bürgerkrieg.  
Putsch-Präsident Capt. Camara will die politische Krise durch die Bildung einer nationalen Übergangsregierung lösen, an der alle politischen Parteien beteiligt sind. Die Afrikanische Union hatte Sanktionen angedroht, wenn Camara nicht bis Mittel Oktober auf eine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen verzichtet.  
Eine verbotene Demonstration gegen Oberst Camara, der nach dem Tod von Präsident Lansana Conte einen unblutigen Militärputsch angeführt hatte, an der über 50.000 Menschen teilnahmen, wurde von der Armee blutig niedergeschlagen. Menschenrechtsorganisationen sprechen von 157 Toten und über 1.000 Verletzten. Die EU hat die Massaker scharf verurteilt. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS erwägt Sanktionen gegen Guinea zu verhängen.
Die Militärjunta hat Liberia beschuldigt, Drogenhändler bei einem geplanten Angriff auf Guinea zu unterstützen, und Armeeeinheiten an die Grenzen verlegt. Die Regierung von Liberia hat den Verdacht energisch von sich gewiesen.  
Der Anführer des unblutigen Coups im vergangenen Dezember, Moussa Dadis Camara, will bei den Wahlen am Jahresende nicht kandidieren. Er kam an die Macht nach dem Tod seines Vorgängers Lansana Conté, Präsident für 24 Jahre. Camara hatte angekündigt, gegen Korruption zu kämpfen, eine Aktion, die in Raub und Plünderung von Büros, Geschäften und Privathäusern ausartete. Die Straffreiheit des Militärs müsse ein Ende finden.
13 Arbeiter starben, 5 sind verletzt und 10 vermisst, als die Mine, in der sie arbeiteten, einbrach. Die von multinationalen Firmen Goldmine, 600 km von Conakry, soll angeblich ihren Arbeitern auch in 70 m Tiefe nicht genügend Schutz geboten haben.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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