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Zum ersten Mal ist in Ägypten ein koptisch-orthodoxer Christ zum Provinzgouverneur ernannt worden. Staatspräsident Mubarak hat dem Polizeigeneral Magdi Ayoub Iskanda am Montag die Verantwortung für die Provinz Qena in Oberägypten übertragen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker wertet diese Ernennung als bedeutende Geste gegenüber den seit Jahrzehnten diskriminierten Christen. Allerdings ist das nicht ausreichend, um den Kopten die Angst zu nehmen, weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden.
Ägypten wird am heutigen Donnerstag 650 sudanesische Flüchtlinge und Asylanten ausweisen, die zu der Gruppe der 2.000 Sudanesen gehören, die in der vergangenen Woche mit Gewalt vom Gelände des UNO Büros in Kairo vertrieben wurden.
Bei den Parlamentswahlen in Ägypten errangen die Muslimbrüder fast zwanzig Prozent der Sitze. Die Partei von Präsident Mubarak fiel von 90 auf 70 Prozent ab. Die Meinungen über die Einschätzung der Muslimbrüder sind sehr unterschiedlich.
Auch in der zweiten Runde der Parlamentswahlen in Nordägypten waren die Muslimbrüder stärkste Oppositionsgruppen und gewannen 8 aus 72 Sitzen. Die Regierungspartei gewann nur 3. Über 52 Kandidaten wird in einer Stichwahl entschieden. Bei der ersten Runde der Parlamentswahlen in Kairo und Mittelägypten hat die Resgierungspartei NDP zwar 76 der 164 Sitze gewonnen, die Oppositionsparteien erhielten 42 Sitze, 34 davon gingen Muslimbrüder. In Alexandria wurden mehrere hundert Muslimbrüder festgenommen.
Die koptische Kirche hat den ersten christlichen Fernsehsender Aghapy in Betrieb genommen. 10% der Bevölkerung gehören der koptischen Kirche an.
Zwei Monate nach den Präsidentschaftswahlen wurden in acht Provinzen Parlamentsabgeordneten gewählt. In den anderen 18 Provinzen finden die Wahlen in den nächsten Wochen statt. Nur 04% der über 5000 Kandidaten sind Frauen.
Der ehemalige UN-Generalsekretär, Boutros Ghali hält zukünftige Kriege um das Wasser des Nils für wahrscheinlich, wenn es zu keiner gerechten Aufteilung der Wasserressourcen kommt. Äthiopien und Kenia fordern eine größeren Anteil am Nilwasser.
Amnesty International hat seine Besorgnis wegen der Verhaftung des Führers der neu registrierten Oppositionspartei Ayam Nour, und mehrerer Intellektueller, zum Ausdruck gebracht. Nour hatte eine Verfassungsänderung gefordert, damit bei den Präsidentschaftswahlen im September mehr als ein Kandidat aufgestellt werden kann.
Die Internationale Atombehörde (IAEA) untersucht zur Zeit Ungereimten in Berichten der ägyptischen Regierung. Verschieden Versuche, die zum Bau der Atombombe beitragen können, waren verschwiegen worden.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisiert die ägyptischen Sicherheitskräfte, die nach dem Anschlag auf ein Hotel in Taba in letzten Oktober in der Umgebung über 2.500 Beduinen verhaftet und gefoltert habe. Die Resultate des Untersuchungsbericht, der fünf lokale Täter verantwortlich macht, werden angezweifelt.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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